BuchDie Tibetische Medizin beruht auf dem überlieferten medizinischen System Indiens, dem Ayurveda, der Wissenschaft vom langen Leben. Tausend Jahre der Geschichte dieser sehr detailliert entwickelten Medizin sind durch schriftliche Zeugnisse belegt, und die mündliche Überlieferung reicht bis in die vedische Zeit (ca. 5000 bis 2000 v. u. Z.) zurück. Zusammen mit dem Buddhismus kam auch die ayurvedische Medizin nach Tibet.

Grundbestandteil allen Seins sind die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum. Wichtig ist das harmonische Gleichgewicht unter den Elementen. Als Abbild des Makrokosmos sind sie für das Zusammenspiel von Körper und Geist und den Ablauf organischer Funktionen besonders wichtig.

Darüber hinaus berücksichtigt die Tibetische Medizin die 3 "Säfte" Wind, Hitze und Schleim ...diese 3 unterteilen sich wieder in jeweils 5 Unterkategorien mit unterschiedlichen Funktionen.


 
 

Säfte
Das Zusammenspiel der 3 Säfte ist entscheidend für unsere Gesundheit. Gerät eins dieser Elemente aus der Bahn, entsteht ein Ungleichgewicht im Körper und daraus resultiert letztendlich Krankheit. Um das Zusammenspiel dieser Anteile besser zu verstehen bzw. auch durch eigene Kraft beeinflussen zu können werden spezielle Meditationstechniken praktiziert, die das Wirken der kräfte harmonisiert und die Gesundheit fördern.

 
Wind-(Lung)
Stellt die Verbindung zwischen Körper undgeist her. Alles was im menschlcihen Körper mit Bewegung zu tun hat, unterliegt der Kraft des "Wind" Bsp. herzschlag der das Blut durch die Gefäße treibt. Bewegungen der Muskulatur, Atmung, Herztätigkeit und Peristaltitk. Da Wind die Verbindung von Körper und Geist darstellt, ist er vor allem der für das Auftreten Psychosomatischer Erkrankungen verantwortlich ist.

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Hitze (Tripa) hat Ihren Hauptsitz in der Körpermitte im Bereich der Galle. Hitze ist primär verantwortlich für eine geregelte Verdauung. Ist das Verdauungsfeuer des Körpers stark, ist der Körper in der Lage sich selbst mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen. Hitze versorgt unsere Haut mit Blut und reguliert dadurch den gesunden Teint. Mangelt es uns an Hitze erscheint auch unsere Haut blass und fahl. Hitze entspricht dem Element Feuer und hat damit einen starken bezug zu unserem Herz.

Die Tibetische Medizin beruht auf den Philosophischen Aspekten des Tibets und Buddhismus. Aus diesem grund haben die 3 Säfte einen sehr engen Bezug zu geistigen / seelischen Funktionen, die als die Grundlage allen Leidens und aller Krankheit gesehen werden.
HitzeSchleim (Badkan) Schleim setzt sich zusammen aus den elementen Erde und Wasser. Sein Sitz ist der obere Teil des Körpers, hauptsächlich Brustkorb und Kopf, seine Funktion ist es, das zusammenspiel der Körperflüssigkeiten zu regulieren.

Die Krankheitslehre
In den Vier Hauptwerken der Tibetischen Medizin ist von 84'000 Störungen die Rede, die in 404 Krankheiten eingeteilt werden. Davon wiederum sind 101 Krankheiten karmisch bedingt und enden, wenn unbehandelt, mit dem Tod. 101 Krankheiten stammen aus dem jetzigen Leben und können grundsätzlich mit Arzneien geheilt werden. 101 Krankheiten werden durch Geister verursacht. 101 Krankheiten sind oberflächlicher Natur. Das heißt, sie können durch richtiges Verhalten geheilt werden.